Ordergebühren – Die Gebühren im Trading (Spread, Kommissionen, Swap)

Wie bei jedem andere Geschäft, hast du auch beim Trading gewisse Kosten und Gebühren die du dem Broker für die Ausführung deiner Trades zahlst. Da sich die Handelsgebühren auf die Höhe deiner Gewinne auswirken, solltest du sie kennen und in deinen Strategien berücksichtigen. 

In diesem Artikel besprechen wir die Gebühren für das Trading mit CFDs und ich gebe dir einige Beispielrechnungen.

Die genauen Gebühren für den CFD-Handel sind vom jeweiligen Anbieter abhängig. Wir betrachten in der Beispielrechnung einfach ein fiktives Beispiel mit realistischen Werten großer Anbieter.

Drei Begriffe wirst du dazu in der Tradingwelt häufig finden.

  • Bid-Preis (Geld-Kurs): Der Bid-Preis ist beim CFD-Handel der Preis, den du vom Broker erhältst, wenn du einen CFD verkaufst. In der Handelssoftware wird dir dieser Preis deshalb auch unter „Sell“ angezeigt.
  • Ask-Preis (Brief-Kurs): Der Ask-Preis ist der Preis, zu dem du einen CFD von deinem Broker kaufen kannst. Deshalb findest du diesen in der Handelssoftware unter „Buy“.
  • Spread (Geld-Brief-Spanne): Der Spread ergibt sich aus der Differenz aus dem Ask-Preis und dem Bid-Preis. Der Spread entspricht beim CFD-Handel meist den Gebühren für einen Trade. Ein möglichst niedriger Spread ist gut für dich, weil das Trading dann etwas günstiger wird.

Es gibt auch Broker, bei denen du zusätzlich eine Kommission für jeden Trade zahlst, aber das folgende Rechenbeispiel trifft auf die auf der Seite empfohlenen Broker zu. Bei diesen fallen keine weiteren Gebühren für den Handel an.

Beispielrechnung der Gebühren für den CFD-Handel (Spread):

Nehmen wir an, du willst einen CFD auf eine Apple-Aktie kaufen.

Diese hat aktuell einen Bid-Preis von 146,21 und einen Ask-Preis von 146,54.

Beide Werte findest du immer direkt in der Handelssoftware Metatrader, wie in der nachfolgenden Abbildung zu sehen unter SELL und BUY.

trading gebühren bid ask preis

Der Spread ergibt sich dann aus der Differenz der beiden Preise:

146,54 Euro – 146,21 Euro = 33 Cent

Für den Handel mit einem CFD auf eine Apple-Aktie bezahlst du aktuell 33 Cent. Bei 10 CFDs sind es dann entsprechend 3,30 Euro. Die Handelsgebühren sind also das Produkt aus der Positionsgröße und dem Spread.

In der Praxis läuft das so ab, dass du einen CFD auf die Apple-Aktie für 146,54 kaufst. In der Handelssoftware wird dir unter offene Positionen dann jedoch nur ein Wert von 146,21 angezeigt. Die Position ist direkt nach der Eröffnung bereits 33 Cent im Minus, weil dies ja der aktuelle Verkaufspreis ist, also der Preis, zu dem du die Position jetzt wieder schließen könntest.

Das ist eine häufige Frage, die ich von Einsteigern erhalte: Warum ist meine Position direkt bei Eröffnung im Minus? Diese Handelsgebühren sind der Grund dafür.

Das gleiche Prinzip gilt für den Handel mit Indizes wie dem DAX. Direkt nach Eröffnung liegen diese im Minus, weil es hier ebenfalls einen Spread gibt.

Marktspread und Brokerspread

Genau betrachtet unterteilt sich dieser Spread in den Marktspread und den Brokerspread.

Der Marktspread kommt direkt von der jeweiligen Börse und hängt von verschiedenen Faktoren wie der Liquidität, dem Handelsvolumen und der Volatilität des Basiswertes ab.

Der Spread wird umso geringer, je häufiger ein Wert gehandelt wird (Liquidität und Handelsvolumen). Die Apple-Aktie hat beispielsweise einen geringeren Spread als die wesentlich seltener gehandelte Groupon-Aktie.

Der Spread steigt, wenn ein Wert sehr volatil ist, beispielsweise wenn der Kurs einer Aktie in kurzer Zeit stark steigt oder fällt.

Zu dem Marktspread kommt dann der Brokerspread des jeweiligen Anbieters. Von diesem Brokerspread finanzieren sich die Anbieter und er wird im Gebührenverzeichnis meist als „Spread over Market“ angegeben. Also die Gebühren, die der Spread über den üblichen Marktspread hinaus gehen.

Da Gebühren deine Gewinne reduzieren, ist ein niedriger Spread also gut.

Als Einsteiger solltest du deshalb mit möglichst liquiden Werten mit geringen Gebühren handeln und es vermeiden, unnötig viel zu traden. Die Gebühren für einen einzelnen Trade, wie die 3,30 Euro aus dem obigen Beispiel mögen sehr gering erscheinen, aber wenn du jetzt jeden Tag etliche mal tradest, kommt da auf ein Jahr gesehen schon ein ordentliche Betrag zusammen und dieser kann deine Gewinne natürlich deutlich verringern.

Deshalb ist das eigentlich auch schon der wichtigste Tipp, um die Gebühren zu reduzieren: Trade weniger. Halte dich an eine einfache Strategie, wie in unserem Trading-Seminar oder den Büchern erläutert und dann bist du da auf dem richtigen Weg.

Gebühren für Overnight-Positionen

Eine weitere Gebühr, die während des Handelns auftreten kann, ist die Gebühr für Positionen, die über Nacht offen gehalten werden (Overnight-Positionen). Das bedeutet, wenn du die Position bis zum Handelsschlusszeitpunkt meist 22 Uhr GMT nicht geschlossen hast, fällt die Gebühr an.

Das gehebelte Kapital bei über Nacht gehaltenen Positionen entspricht praktisch einem Kredit und auf diesen fallen geringe Zinsen an.

Die Gebühren orientieren sich dabei am EONIA (Euro OverNight Index Average). Das ist der Tagesgeldsatz im Interbankenmarkt. Aktuell ist dieser bei -0,48% (Stand: 05/21). Je nach Anbieter kommt dann noch ein Aufschlag dazu – z. B. 2,5%.

Die Formel für die Berechnung ist dann wie folgt:

(Positionsgröße x aktueller Preis x Haltedauer x Overnight-Gebühren) / 365

Beispiel: Wenn du 5 Aktien CFDs für je 100 Euro hast und die Position einen Tag über Nacht hältst zu Overnight-Gebühren von 2%:

(5 * 100 Euro x 1 x 0.02 ) / 365= 0.027 Euro

Dann zahlst du ca. 2 Cent pro Tag. Diese Gebühren werden dir in der Handelssoftware in einer Extraspalte auch genau angezeigt.

Du musst da also niemals etwas von Hand Berechnen oder diese Formeln verwenden. Wichtig ist nur, dass du weißt, dass es diese Gebühren gibt und wie hoch diese ungefähr sind. Für Positionen, die du innerhalb eines Tages wieder schließt, fallen diese Gebühren nicht an.

Neben dem Spread und den Übernachtgebühren nehmen einige Anbieter dann noch eine Inaktivitätsgebühr. Beispielsweise wenn du drei Monate oder gar ein Jahr nicht handelst. Aber das lässt sich ja einfach vermeiden.

Weitere Gebühren gibt es nicht.

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