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Volumen-Trading: Indikatoren und Strategien

Das Volumen Trading betrachtet das Handelsvolumen einer Aktie oder eines Wertpapieres innerhalb eines bestimmten Zeitraumes, um daraus Handelssignale abzuleiten. Ein bekanntes Beispiel für eine Handels-Strategie, die auf dem Volumen-Trading basiert ist die Darvas-Box-Strategie, mit der Nicolas Darvas seiner Zeit innerhalb weniger Jahre zum Millionär an der Börse wurde.

Das Volumen gibt dem Trader Hinweise, inwieweit ein Trend als gesund eingestuft werden kann. Gibt es zwischen Kursverlauf und Volumen Abweichungen, kann das ein Signale für eine Trendumkehr sein (lies dazu auch die Trendfolge-Strategie). Durch die Verwendung des Volumens zur Analyse von Aktien kannst du deine Gewinne steigern und Risiken minimieren.

Was ist Volumen Trading?

Die Volumen-Analyse ist die Untersuchung des Kursverhaltens einer Aktie oder eines Wertpapieres unter dem Einfluss des Handelsvolumens.

Das Handelsvolumen ist die Stückzahl der Wertpapiere oder Kontrakte, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums, zum Beispiel an einem Tag oder einer Stunde, gehandelt werden. Bei Aktien wird das Volumen in der Anzahl der gehandelten Aktien gemessen. Bei Futures und Optionen basiert es darauf, wie viele Kontrakte den Besitzer gewechselt haben. Beim Devisen / Forex-Handel wird das Volumen anhand der Anzahl der Kursfestellungen innerhalb eines bestimmten Zeitraumes berechnet.

Durch die Volumen-Analyse ist ein Trader in der Lage, die Stabilität und Schwäche eines Trends zu erkennen. Von einem Trend wird gesprochen, wenn der Kurs einer Aktie eine bestimmte Richtung für einen längeren Zeitraum eingeschlagen hat.

Folgende Abbildung zeigt den Volumenindikator in der Handelssoftware Metatrader 5, der automatisch die Entwicklung des jeweiligen Handelsvolumens auswertet.

Die Betrachtung von Volumenmustern erfolgt mit Hilfe von Indikatoren oder durch Betrachtung des Orderbuches des Handelsplatzes kann dazu beitragen ein Gefühl für den Anstieg oder Rückgang bei bestimmten Aktien und ganzen Märkten zu bekommen. Dasselbe gilt für den Handel von Optionen, da das Handelsvolumen ein Indikator für das aktuelle Interesse an einer Option ist.

Das Volumen kann außerdem ein Indikator für die Marktstärke sein, da steigende Märkte bei steigendem Volumen in der Regel als stark und gesund angesehen werden.

Wenn die Preise bei steigendem Volumen fallen, verstärkt sich der Trend nach unten.

Wenn die Preise bei abnehmendem Volumen neue Höchststände (oder keine Tiefststände) erreichen, kann das ein Anzeichen für eine Trendumkehr sein. Eine Trendumkehr zeichnet sich dadurch ab, dass ein intakter Trend „gestört“ ist. Die Trendumkehr kennzeichnet somit das Ende eines Trends.

Die Auswirkung des Volumens auf den Handel

Wenn das Handelsvolumen höher ist, fällt es leichter, große oder kleine Mengen von Aktien zu kaufen oder zu verkaufen. Man spricht in diesem Falle auch von Liquidität oder einem liquiden Markt. Das liegt daran, dass andere Trader auf dem Markt sind die darauf warten Aktien zu handeln.

Jede Transaktion an der Börse muss einen Käufer und einen Verkäufer haben. Um zum Beispiel eine Aktie zu kaufen, muss ein Verkäufer diese Aktie an dich verkaufen und damit du eine Aktie verkaufen kannst, muss ein anderer Trader die Aktie von dir kaufen.

Zudem verlaufen die Kurse entsprechend des Angebots und der Nachfrage.

Das bedeutet konkret:

Die Nachfrage einer Aktie steigt indem mehr Volumen in die Aufwärtsbewegung kommt. Das Angebot einer Aktie steigt, wenn mehr Volumen in die Abwärtsbewegung kommt. Deshalb gibt es die Grundregel, dass der Preis nicht weit steigen kann, ohne dass das Volumen die Richtung bestätigt. Für das Daytrading ist diese Grundregel von besonderer Bedeutung, da die Erfolgswahrscheinlichkeit erhöht wird, wenn man ausschließlich in Richtung des Volumentrends handelt.

Einsteiger sollten sich immer darauf konzentrieren, in liquiden Märkten mit einem hohen Handelsvolumen zu handeln, da das zu geringeren Handelsgebühren und einer schnellen Ausführung von Ordern führt.

Die Grundprinzipien der Volumenanalyse

  1. Zu Beginn eines Trends, unabhängig davon ob es sich um einen Aufwärts- oder Abwärtstrend handelt, steigt das Volumen an. Ebenso steigt das Volumen beim Durchbruch von Trendlinien und anderen wichtigen Kurswerten.
  2. Die Volumenanalyse kann genutzt werden, um die stärke eines Trends zu bestimmen. Wenn der Kursverlauf ein neues Hoch erreicht, ohne dass das Volumen ebenfalls einen neuen Hochpunkt erreicht, handelt es sich um einen schwachen Trend und es könnte wahrscheinlicher zu einem Trendwechsel kommen. Das gleiche gilt für Abwärtstrends.
  3. Eine plötzliche Volumenspitze deutet auf eine hohe emotionale Beteiligung der Marktteilnehmer hin. Die Volumenspitzen wirken sich kurzfristig stoppend auf die Kursbewegung aus. Hier kann es sinnvoll sein, die jeweilige Korrektur zu handeln entgegen der aktuellen Kursentwicklung.
  4. Ein geringer Preisfortschritt ohne Volumen deutet auf einen Interessenmangel der Marktteilnehmer hin. In diesem Fall kann es zu schnellen Umkehrbewegungen kommen. Der Markt ist nur schwer vorhersehbar. Es werden neue Impulse benötigt, um mehr Marktteilnehmer anzulocken. In der Praxis ist das meist in Seitwärtstrends der Fall, die du als Einsteiger meiden solltest.

Volumen-Indikatoren

Volumen-Indikatoren sind mathematische Formeln die zur technischen Chartanalyse herangezogen werden. Sie zeigen das Volumen oder dessen Änderung. Volumen-Indikatoren können damit bei der Entscheidungsfindung beim Trading helfen und sind je nach verwendeter Handelssoftware auch bereits automatisch verfügbar. Sieh dir dazu auch die Themen Indikatoren und technische Chartanalyse an. Nachfolgend werde ich dir 3 Beispiele von Volumen-Indikatoren zeigen.

1. On-Balance-Volume (OBV)

obv volumen indikator

Das On-Balance-Volume wurde von Joe Granville entwickelt und soll auf einfache Art und Weise aufzeigen, ob Liquidität in einen Markt bzw. eine Aktie hinein- oder von dort herausfließt. Er ist als kostenloser Indikator bereits in der Handelssoftware Metatrader enthalten. Das OBV entspricht einem einfachen Umsatzchart, der mit der Tages-Veränderung der Kurse ins Verhältnis gesetzt wird. Dabei wird abgeschätzt, wie sich das vorhandene Handelsvolumen auf die Kursbewegung auswirkt. Durch das OBV kann ein bevorstehender Trendwechsel erkannt werden.

Der OBV-Indikator entsteht dadurch, dass an Tagen an denen der Kurs steigt, Volumen zum Gesamt-OBV dazugezählt wird. Sinkt der Kurs, wird das Tagesvolumen vom Gesamt-OBV abgezogen.

Die Berechnung ist abhängig vom aktuellen Schlusskurs: ist dieser höher als der gestrige Schlusskurs, dann gilt OBV = OBV gestern + Volumen heute, ist dieser jedoch niedriger als der gestrige Schlusskurs, dann gilt OBV = OBV gestern – Volumen heute. Entspricht der aktuelle Schlusskurs dem gestrigen Schlusskurs, dann gilt OBV = OBV gestern.

2. Chaikin-Money-Flow (CMF)

Der Chaikin-Money-Flow-Index wurde von Marc Chaikin entwickelt. Zweck des CMF ist das Volumen des Geldflusses über einen bestimmten Zeitraum zu messen. Wenn Gelder in eine Aktie fließen nennt man das Akkumulation. Bei der Akkumulation entsteht Kaufdruck und sie ist in der Regel mit steigenden Preisen verbunden. Fließen Gelder aus einer Aktie wird das Distribution genannt. Dabei entsteht ein Verkaufsdruck, die Distribution ist in der Regel mit fallenden Kursen verbunden.

3. Klinger-Volumen-Oscillator (KVO)

Der Klinger-Volumen-Oscillator wurde von Stephen J. Klinger entwickelt. Zweck des KVO ist Trendwechsel in einem Markt durch den Vergleich von Volumen und Preis vorherzusagen. Der KVO wird durch einen Vergleich des Volumens mit der Preisbewegung errechnet.

Fazit zum Volumen-Trading

Durch das Volumen-Trading, kannst du die Stärken oder Schwächen des Marktes einschätzen und prüfen ob das Volumen eine Preisbewegung bestätigt oder signalisiert, dass eine Trendwende bevorstehen könnte. Der große Vorteil der Volumen-Analyse ist, dass sie eine vorausschauende Prognose abgeben kann.

Obwohl das Volumen kein präzises Instrument ist, können Ein- und Ausstiegssignale identifiziert werden indem man die Preisaktion, das Volumen und einen Volumenindikator betrachtet. Durch diese Informationen kannst du dein Risiko beim Trading minimieren.

Es ist jedoch nicht sinnvoll, das Volumen als einzigen Indikator für eine Trading-Entscheidung zu verwenden. Es sollte lediglich ein weiteres Hilfsmittel sein.

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