Von fallenden Aktienkursen profitieren – Long und Short einfach erklärt

Eine Besonderheit von Finanzprodukten wie Hebelprodukten und Derivaten ist, dass du auch von fallenden Aktienkursen profitieren kannst. Im Idealfall, profitierst du also immer und in jeder Marktphase. Ich erkläre dir jetzt, wie das funktioniert.

Hinweis: Das Thema von fallenden Aktienkursen zu profitieren ist auch einer der Gründe dafür, dass einige Leute aus einer Krise wie 2008 oder 2020 noch reicher als vorher sind, während andere alles verlieren. Das ist also für Trader ein sehr wichtiges Konzept.

Einfache Erklärung als Video

Weil das Thema immer wieder nachgefragt wird und gerade für Trading-Einsteiger sehr kompliziert ist, habe ich ein Video auf YouTube erstellt, welches den Sachverhalt ausführlich erläutert.

httpv://www.youtube.com/watch?v=TNe3nACro1Y

Long – wenn der Kurs steigt

Wenn du eine Aktie in der Hoffnung kaufst, dass der Wert steigen wird, nennt man das in der Trading-Sprache „Long gehen“. Du profitierst also, wenn der Kurs steigt.

Wenn du also 100 VW Aktien zu 100 Euro kaufst und diese steigen im Wert auf 110 Euro, dann hast du einen Gewinn von 1.000 Euro.

Long ist die sogenannte Käufer-Position und wird auch als „Call“ bezeichnet.

Das Konzept dürfte den meisten von euch soweit bekannt sein.

Short – wenn der Kurs fällt

„Short gehen“ ist der Begriff dafür, dass du profitierst, wenn der Kurs einer Aktie fällt. Das Gegenteil einer Long-Position also. Das ist ein besonderes Konzept von Hebelprodukten und Derivaten wie CFDs.

Die Grundidee dahinter ist, dass alle diese Finanzprodukte, die wir an den Börsen kaufen können, ohnehin nur virtuell sind. Es sind Zahlen auf einem Bankcomputer irgendwo auf der Welt.

Beim „Short gehen“ leihst du dir Aktien, die zu dem Zeitpunkt noch gar nicht dir gehören und verkaufst sie. Erst wenn er Kurs gefallen ist, kaufst du die Aktien und begleichst praktisch deine Schulden, da sie ja nur geliehen waren. Wenn der Aktienkurs in der Zwischenzeit gefallen ist, kannst du dadurch einen Gewinn erzielen.

In der realen Welt wäre das so, als ob du dir eine Kamera von einem Freund ausleihst, und diese einfach auf ebay verkaufst. Dann hast du vielleicht 200 Euro Gewinn gemacht, aber schuldest deinem Freund eine Kamera… und vermutlich eine gute Erklärung, warum du das gemacht hast.

Die Erklärung ist einfach: Wenn du beispielsweise die Kamera später für 100 Euro zurückkaufen kannst, dann hast du 100 Euro Gewinn gemacht und kannst deinem Freund die Kamera zurückgeben. Er hat seine Kamera wieder, du hast 100 Euro Gewinn. Weil du ein guter Freund bist, gibst du ihm noch 5 Euro vom Gewinn ab und ihr habt alle etwas davon.

So ist es an der Börse auch.

Nehmen wir als Beispiel dafür wieder die Aktie von VW. Diesmal verkaufst du 100 Aktien für 100 Euro, die du aber zu dem Zeitpunkt gar nicht besitzt. Du erhältst also 10.000 Euro, aber schuldest deinem Broker 100 VW Aktien.

Jetzt fällt der Kurs der Aktie auf 90 Euro. Dann erst kaufst du die Aktien für 9.000 Euro und begleichst deine Schulden beim Broker. Der Broker erhält für das Ausleihen der Aktien Gebühren.

Abzüglich der Gebühren bleiben dir dann aber trotzdem ca. 1.000 Euro Gewinn, obwohl die Aktien gefallen sind.

Diese Art der Geschäfte wird am Aktienmarkt auch als Leerverkauf bezeichnet, weil ich etwas verkaufe, was ich gar nicht habe. Diese Art von Geschäften werden häufig kritisiert, weil sie keinen realen Wert schaffen, aber sind insbesondere mit Derivaten und Hebelprodukten alltäglich.

Short ist also die Verkäufer-Position und wird oft auch als Put bezeichnet.

Fazit zu Long und Short

Ich denke dass es für jeden Anleger, egal ob kurz- mittel- oder langfristig wichtig ist, solche Möglichkeiten zu kennen. Kurzfristige Anleger können von den fallenden Kursen profitieren und langfristige Anleger können ihre bestehenden Positionen am Markt in Krisenzeiten vor Verlusten absichern. Es gibt hier eine Reihe von sinnvollen Einsatzmöglichkeiten. Im kostenlosen Trading-Seminar wird das Thema nochmal ausführlicher erklärt.

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