zuletzt aktualisiert 28. Februar 2022 von Thomas
Sowohl vor den Börsen in New York, London als auch vor der Frankfurter Wertpapierbörse prangen riesige Bronzestatuen. Die eines Bärs und eines Bullen. Der Bulle und Bär in Frankfurt wurde im Jahr 1988 anlässlich des 400-jährigen Bestehens der Börse feierlich eingeweiht. Seither bewachen Bulle und Bär den Eingang zum Handelsparkett auf der Ostseite der Frankfurter Börse. Doch was hat es damit auf sich?
Bestimmt hast du auch schon von von dem Ausdruck Bullenmark gehört. Doch was ist das eigentlich?
Auf diese und andere Fragen findest du hier eine Antwort.
Inhaltsübersicht
Was ist ein Bullenmarkt?
Bullenmärkte werden dadurch definiert, dass der Markt über einen bestimmten Zeitraum aggressiv nach oben geht. Bei anhaltend steigenden Kursen spricht man auch von Hausse. Für anhaltend sinkende Kurse, steht der Bärenmarkt (Baisse). Ein „Börsenzyklus“ umfasst eine Hausse und eine Baisse.
Warum Bulle und Bär?
Die beiden Tiere wurden unter anderem aufgrund ihres Kampfverhaltens, als Metapher für das Auf und Ab der Aktienkurse ausgewählt. Beim Angriff eines Bullen stoßen seine Hörner von unten nach oben zu und wirbeln den Angreifer in die Höhe. Das Verhalten des Bären ist genau umgekehrt. Er schlägt er mit seiner Tatze von oben nach unten. Damit wehrt er seine Angreifer ab. Doch nicht nur das Kampfverhalten der beiden Tiere lässt sich auf die Börse übertragen. Der Bulle steht aufgrund seiner nach oben gerichteten Hörner symbolhaft für einen kraftvollen Aufschwung. Die Hörner eines Stiers zeigen immer nach oben. Selbst wenn der Stier seinen Kopf senkt, deuten die Hörner nach oben und erinnern an steigende Kurscharts. Der Bär hingegen erinnert, wenn er auf seinen vier Pfoten steht und seinen Kopf in Richtung Erde senkt um Spuren zu lesen an sinkende Charts.
Eine Legende besagt, dass sich im 17. Jahrhundert Bulle und Bär in der Nähe des Börsenmarktplatzes in London viele Schaukämpfe geliefert haben sollen. Aus dem Kampfverhalten der beiden Kontrahenten wurde für den Handel mit Wertpapieren der Schluss gezogen, dass Bären die Aktienkurse mit ihren Tatzen nach unten prügeln und Bullen sie mit ihren Hörnern wieder nach oben heben. Deshalb sprechen wir von einem “Bärenmarkt”, wenn die Kurse um mehr als 20 Prozent eingebrochen sind. Anleger sind “bullish” gestimmt, wenn sie steigende Kurse erwarten.
Wie erkenne ich einen Bullenmarkt?
Bullenmärkte zeichnen sich vor Allem durch den Optimismus und das Vertrauen der Anleger, sowie die Erwartung aus, dass starke Kurse über einen längeren Zeitraum anhalten sollen. Es ist schwierig, genau vorherzusagen, wann sich ein Markttrend ändert. Das liegt unter anderem daran, dass psychologische Effekte und Spekulation eine große Rolle auf den Märkten spielen können.
Ein allgemeiner Richtwert um einen Bullenmarkt zu erkennen ist, dass die Aktienkurse um mehr als 20% nach einem Tiefpunkt steigen.
Bullenmärkte finden in der Regel dann statt, wenn sich die Wirtschaft festigt oder wenn sie bereits stark ist. Sie finden in der Regel im Einklang mit einem starken Bruttoinlandsprodukt (BIP) und einem Rückgang der Arbeitslosigkeit statt und fallen oft mit einem Anstieg der Unternehmensgewinne zusammen. Auch das Vertrauen der Anleger wird während einer Haussephase tendenziell höher. Wenn der Markt zu steigen beginnt, wird die Gier am Aktienmarkt immer größer. Immer mehr Leute wollen aus den steigenden Kursen Profit schlagen und kaufen sich Aktien. Andere Anleger beobachten das Geschehen und steigen ein. Durch dieses Verhalten wird ein Bullenmarkt gestärkt.
Die Gesamtnachfrage nach Aktien ist daher bei einem Bullenmarkt, ebenso wie der allgemeine Verlauf des Marktes hoch. Auch bei einem Bullenmarkt kommt es jedoch kurzzeitig zu fallende Kurse. Die fallenden Kurse im Zeitraum eines Bullenmarktes werden auch Korrektur genannt.
Durch die Chartanalyse vom Börsentrend können Wendepunkte abgeleitet werden. Diese Wendepunkte können einen Hinweis auf eine Trendwende in einen Bärenmarkt beziehungsweise Bullenmarkt geben.
Wie lange können Bullenmärkte und Bärenmärkte andauern?
Der letzte Bullenmarkt hielt seit dem Ende der Finanzkrise vor über elf Jahren bis zum 12. März 2020 an. Er ist damit einer der längsten in der Geschichte der Börsen. Erst die Verbreitung des Corona-Virus konnte dieser langem Aufwärtstrend ein Ende bereiten. Der sich anschließende Bärenmarkt war dann jedoch nicht jener völlige Zusammenbruch, den viele nach dem elfjährigen Bullenmarkt erwartet haben. Nach dem 34-Prozent-Verlust schaffte er bereits zum 8. April wieder einen 20-Prozent-Anstieg seit seinem Tief.
Bärenmärkte sind statistisch gesehen von kürzerer Dauer als Bullenmärkte. Dafür sinken die Kurse aber meist sehr schnell. In einer Studie vom Newfound Research wurde herausgefunden, dass Bullenmärkte eine durchschnittliche Dauer von 8,1 Jahren haben und Bärenmärkte im Schnitt 1,4 Jahre lang anhalten . In den Jahren des Aufschwungs gab es eine durchschnittliche Wertsteigerung von 387 %. Die Bärenmärkte führten zu einem durchschnittlichen Verlust von 35 %.
Wie du von einem Bullenmarkt profitieren kannst
Um von einem Bullenmarkt zu profitieren, solltest du möglichst frühzeitig kaufen um von den steigenden Kursen zu profitieren. Deine Aktien solltest du dann verkaufen, wenn sie ihren Höhepunkt erreicht haben. Obwohl es schwer zu bestimmen ist, wann der Tiefst- und Höchststand eine Aktie erreicht wird, sind bei einem Bullenmarkt die meisten Verluste minimal und von kurzfristiger Dauer. Da es jedoch schwierig ist, einzuschätzen wann ein Bullenmarkt endet, ist diese Strategien mit einem gewissen Risiko verbunden.
Bullish geprägte Aktionäre setzen auf einen anhaltenden Kursanstieg, sind also optimistisch. Ihre Anlagestrategie zielt deshalb auf steigende Kurse. Deshalb wird hier meist versucht durch den Erwerb von Wertpapieren langfristig von steigenden Kursen zu profitieren. Dabei solltest du jedoch aufpassen, nicht in eine „Bullenfalle“ zu tappen, die sich durch nur kurz steigende und anschließend fallende Kurse auszeichnet.
Bullenfalle und Bärenfalle
Bei einer Bullenfalle gehen die Anleger wie bereits gesagt von einem “bullischen” Marktverlauf aus., also steigenden Kursen. Die Börse folgt jedoch dem genau entgegengesetzten Trend und die kurse Sinken. Du als Anleger würdest dann durch die fallende Kurse Verluste machen .
Das genaue Gegenteil ist bei die Bärenfalle: Die Anleger rechnen mit einem “bärischen” Trend – also fallenden Kursen – doch der Markt nimmt fahrt auf und steigt.
Beide Fallen entstehen, wenn ein Anleger Kauf- beziehungsweise Verkaufssignale in den Markt hineininterpretiert, die sich als falsch herausstellen.
Das kann etwa bei einer Bullenfalle dazu führen, dass der Käufer aus Angst vor dem Wertverfall seine Erwartungshaltung umkehrt und seine Papiere verkauft um noch größere Verluste zu verhindern.
Ich bin seit über 10 Jahren erfolgreich an der Börse aktiv als Trader, Daytrader und langfristiger Investor. Mit meinen Bestseller-Büchern im Finanzbereich und der Daytradingakademie helfe ich dir, ebenfalls den erfolgreichen Einstieg zu finden und finanziell unabhängiger zu werden.
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