Swingtrading – Große Gewinne an den Börsen bei wenig Zeitaufwand

Swingtrading ist eine interessante Trading-Strategie für alle, die mit wenig Zeitaufwand von den Schwankungen an der Börse profitieren wollen.
Ich bin kein Freund von formalen Definitionen und finde das lässt sich auch nur schwer abgrenzen.

Deshalb sehen wir uns in diesem Artikel einfach die Praxis an. Ich zeige dir, wo die Unterschiede zwischen Daytrading und Swingtrading sind, welche Besonderheiten es gibt, welche Märkte du handeln kannst und gebe dir konkrete Tipps zur Umsetzung einer Swingtrading-Strategie.

Daytrading vs. Swingtrading

Beginnen wir mit der theoretischen Abgrenzung vom Swingtrading gegenüber dem Daytrading.

Beim Daytrading werden die Positionen meist innerhalb eines Handelstages geschlossen, wohingegen sie beim Swingtrading über mehrere Tage, Wochen oder gar Monate gehalten werden.

Die Abgrenzung und Definitionen interessieren uns hier aber nicht weiter. Prinzipiell gibt es mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede, weshalb wir das Thema Swingtrading hier auch besprechen. Ähnliche Mechanismen und Strategien können verwendet werden und bei beidem bildet die Chartanalyse eine wichtige Grundlage für die Handelsentscheidungen.

Die wichtigsten Unterschiede sind:

  • Swingtrading ist in der Regel langfristiger (Haltezeiten von mehreren Tagen, Wochen bis Jahren)
  • Beim Swingtrading wird daher auch eher auf deutlich höheren Zeiteinheiten im Chart gehandelt, H4, D1 oder gar W1 und M1
  • während beim Daytrading aufgrund der kleineren Schwankungen fast nur gehebelt gehandelt wird, kann das Swingtrading auch ohne gehebelte Finanzprodukte interessant sein
  • Durch die längeren Haltefristen ergeben sich einige Vorteile wie geringere Gebühren, da weniger gehandelt wird, der Zeitaufwand ist geringer und es ist etwas leichter würde ich sagen, da die größeren Zeiteinheiten helfen, viele Einsteigerfehler, wie impulsive Handeln, zu vermeiden
  • Durch die längere Haltezeit beim Swingtrading werden Nachrichten relevanter und unvorhersehbare Ereignisse stellen ein Risiko dar
  • Beim Halten der Positionen über mehrere Tage steigt das Risiko durch Kurslücken (Gaps)
  • Nachteile sehe ich ansonsten kaum, es ist einfach ein anderer Handelsstil. Einige würden es als Nachteil sehen, dass die Renditechancen geringer sind, aber Rendite kommt immer von Risiko und von daher sehe ich das nicht als Nachteil, sondern einfach nur als einen anderen Ansatz

Also Swingtrading ist eine feine Sache, die man auch parallel zum Daytrading betreiben kann.

Die Märkte und Finanzprodukte

Für die Swingtrading-Strategien sind theoretisch alle Finanzprodukte geeignet, also Aktien, CFDs, Währungen, Rohstoffe oder selbst Optionen.

Es können auch Derivate auf Indizes wie ein Future oder CFD auf den DAX, S&P500 und andere gehandelt werden.

Wenn du gehebelte Finanzprodukte wie CFDs für das Swingtrading verwenden willst, solltest du aber bedenken, dass für das Halten der Positionen über Nacht, Zinsen (Swap) fällig werden. Der gehebelte Betrag entspricht immer einem Kredit. Lies zu den Details dazu nochmal im Daytrading für Einsteiger Buch das entsprechende Kapitel zu den Hebelprodukten.

Also wenn du eine längerfristige Strategie verfolgst, solltest du entsprechend den Hebel verringern oder gar ganz auf einen Hebel verzichten.

Einsteigern empfehle ich meist ein bekanntes Finanzprodukt zu wählen, also entweder einen bekannten Index wie den DAX oder aber bei speziellem Vorwissen in bestimmten Bereichen können auch Aktien bzw. Derivate auf Aktien interessant sein. Ansonsten ist für Einsteiger auch immer der Forex-Markt interessant beispielsweise das EUR/USD Währungspaar.

Swingtrading lernen

Die Grundlagen des Swingtradings unterscheiden sich nicht vom Daytrading. Es wird an den gleichen Börsen mit den gleichen Finanzprodukten gehandelt und die Chart-Analyse ist auch ähnlich.

Von daher rate ich dir dazu, einfach mit dem Artikel Daytrader werden zu beginnen und mit einem Buch wie Daytrading für Einsteiger zu starten. Dort sind alle Grundlagen die wichtig sind, einfach erklärt, oder alternativ dazu kannst du dir auch den Daytrading Videokurs ansehen, der aber gerade in den theoretischen Grundlagen nicht so ausführlich ist sondern den Fokus auf die Praxis legt.

Du kannst auch einfach mit unserem kostenlosen Webinar starten, um einen ersten Eindruck zu erhalten, ob das Trading überhaupt etwas für dich ist.

Wenn du die Grundlagen beherrschst, kannst du dich den spezielleren Themen widmen. Ein wichtiger Faktor, der beim Daytrading zu vernachlässigen ist, aber beim Swingtrading eine große Rolle spielt sind Nachrichten und Zyklen.

Die Besonderheiten einer Swingtrading-Strategie

Das Prinzip ist beim Trading unabhängig von der Strategie immer das Gleiche. Guten Einstiegszeitpunkt suchen und rechtzeitig verkaufen.
Beim Swingtrading gibt es jedoch gibt es einige Besonderheiten zu beachten.

Zyklen im Swingtrading

Zyklen sind regelmäßig auftretende Phasen im Markt oder regelmäßige Ereignisse, die das Verhalten des Kurses beeinflussen wie zum Beispiel Wahlen.

Betrachten wir zunächst einmal einen etwas längeren Zyklus als Beispiel. Die sogenannten “Wirtschaftskrisen”. Ich setze das mal in Anführungszeichen, weil ich es eher als ganz normale Korrekturen im Markt sehe und die Entwicklung danach hat immer gezeigt, dass es nur halb so kritisch war, wie vorhergesagt.

1987 gab es den Schwarzen Montag an der Börse, 2000 die Dotcom Blase und 2008 die Immobilienblase und demnächst ggf. irgendwann die nächste Kreditblase. Zwischendurch gab es noch ein paar “kleinere” Krisen in Japan oder Mexico aber das ist erstmal nicht wichtig für uns.

Eine ganz einfach Swingtrading-Strategie wäre jetzt, eine Krise abwarten, dann fleißig einkaufen, wenn die Kurse am Boden sind und warten, bis sich alles erholt. Im Idealfall dann noch vor der nächsten Krise verkaufen. So handelst du nur alle paar Jahre einmal und hast den Rest der Zeit Ruhe und hohe Profite.

Dies ist jetzt ein sehr einfaches Beispiel, aber das gleiche Prinzip gilt für alle Swing-Trades auf allen Zeiteinheiten.

Der Kursverlauf von Aktien oder anderen Finanzprodukten unterliegt zyklischen Schwankungen und verläuft so immer wieder auf und ab.

Andere Zyklen sind z.B. die Wahl des US-Präsidenten oder auch deutsche Wahlen, die alle 4 Jahre stattfinden. Es gibt auch den 8 Jahres Zyklus von Gold, der auch ca. dem Zyklus der letzten größeren Marktkorrekturen entspricht. Das ist ein relativ einfacher Zusammenhang, wenn die Aktien in der Krise sind, investieren Anleger lieber in Rohstoffe, die als krisensicher gelten.

Aber auch innerhalb eines Jahres gibt es solche Zyklen wie das alte Börsensprichwort “Sell in May and go away” zeigt, welches sogar als Kapitalmarktanomalie gilt (Details zum Sell-in-May-Effekt) ( https://de.wikipedia.org/wiki/Sell-in-May ).

Solche Zyklischen Schwankungen gibt es auf allen möglichen Zeiteinheiten, wobei wir für das Swingtrading in der Regel den Tageschart oder höher betrachten.

Solche großen Bewegungen sind relativ einfach zu entdecken und zu handeln. Schwieriger wird es bei kleineren Schwankungen und Zyklen auf Basis des Tagescharts. Dazu wird meist die Chartanalyse verwendet und entsprechende Indikatoren.

Chartanalyse und Indikatoren für das Swingtrading

Die Grundlagen der Chartanalyse sind bereits im Buch und Kurs ausführlich erklärt. Beim Swingtrading ergeben sich keine weiteren Besonderheiten. Sämtliche Trendfolgeindikatoren können Hinweise auf gute Einstiegszeitpunkte geben aber ebenfalls Widerstands- und Supportlinien oder Fibonacci-Retracements.

Du kannst aber auch ohne Indikatoren erfolgreiches Swingtrading betreiben. Wenn du dich mit den Grundlagen der Trendfolgestrategie ein wenig auseinandergesetzt hast, sollte das für erste Erfahrungen reichen.

Nachrichten im Swingtrading

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Swingtradings, der beim Daytrading meist zu vernachlässigen ist sind die Nachrichten. Umso länger die Haltefristen sind, umso wichtiger werden auch Nachrichten oder ggf. Großereignisse wie die bereits erwähnte Wahlen.

Ein guter Tipp dazu ist es, sich regelmäßig über die wichtigsten marktrelevanten Nachrichten zu informieren und einen Wirtschaftskalender und die Finanznachrichten im Blick zu haben.

Je nach gehandeltem Markt oder Produkt sind andere Finanznachrichten für dich wichtig. Bei Aktien beispielsweise können es die Quartalszahlen sein, für Indizes sind es Nachrichten wie die Arbeitsmarktstatistiken und für Währungen sind es Entscheidungen der lokalen Zentralbanken wie der EZB für den Euroraum.

Um solche Nachrichten dann richtig zu interpretieren ist aber auch ein grundlegendes Verständnis des Finanzmarktes und der entsprechenden wirtschaftlichen Zusammenhänge wichtig. Hebt beispielsweise die EZB die Zinsen, würde der Wert des Euros meist steigen. Fallen die Aktienkurse, steigen in der Regel die Preise für die Rohstoffe wie Gold.

Einige dieser Zusammenhänge sind leichter zu erkennen und andere sind nach außen praktisch gar nicht sichtbar, weil interne Entscheidungen von großen Akteuren wie Fonds am Finanzmarkt, auch solche Schwankungen auslösen können, ohne nach außen ersichtlichen Grund.

Hier gilt wie überall beim Trading, dass wir niemals wissen können, was eine Bewegung im Kurs letzten Endes wirklich ausgelöst hat.

Sollte es zu größeren Ereignissen kommen, empfehle ich meist, die offenen Positionen einfach zu schließen oder aber, bei genug Kapital, ggf. die Stop Limits zu erweitern. Ansonsten können langfristige Positionen aufgrund von kurzfristigen Schwankungen unnötig geschlossen werden.

Folgende Seiten sind empfehlenswert:

  • Einen einfachen Wirtschaftskalender insbesondere auch für Forex-Trading findest du hier (gibt es auch als App verlinkt)
  • Relevante Finanznachrichten findest du hier: https://de.investing.com/
  • Solltest du dich auf spezielle Länder/Wirtschaftsbereiche konzentrieren, sind alle News in dem Bereich ebenfalls relevant.
    Ich interessiere mich beispielsweise für den Technologie-Sektor und handel auch viel in dem Bereich. Also sehe ich mir z.B. den Gartner Trends Report an und investiere in entsprechende Firmen. Beispielsweise mit aufkommen des Smartphone Trends, investierte ich so frühzeitig in entsprechende Technologie-Firmen wie ARM ( mehr als 1.300% Gewinn in den letzten Jahren) und mit abflachen des Trends oder neuen technologischen Errungenschaften veräußere ich die entsprechenden Positionen wieder
  • spannend können auch politische Nachrichten sein, wie die Förderung von Elektromobilität, was Firmen wie Tesla aktuell zu einem der wertvollsten Autohersteller der Welt gemacht hat

Kurslücken und Overnight Positionen

Das Thema Kurslücken und Overnight Positionen ist für das Swingtrading mit gehebelten Finanzprodukten wie CFDs oder Futures wichtig. Die Ausführliche Theorie wurde im Buch/Kurs ja bereits erläutert.

In Kürze zur Wiederholung:

Wenn eine Aktie beispielsweise bei 100 Euro zum Handelsschluss steht, außerhalb der Handelszeiten dann eine relevante Nachricht erscheint, kann es passieren, dass der Kurs zur Eröffnung eine sogenannte Lücke hat, weil die Aktie beispielsweise mit 80 Euro eröffnet.
Das kann positiv und negativ sein und es gibt auch spezielle Strategien, die nur diese Lücken handeln. Wichtig ist es nur, dieses Phänomen zu kennen, die Risiken zu kennen und für gehebelte Positionen einen Broker ohne Nachschusspflicht zu wählen.

Eine weitere Besonderheit bei den gehebelten Positionen sind die Overnight Gebühren. Der gehebelte Betrag entspricht immer einem Kredit und wenn Positionen über Nacht gehalten werden, werden Zinsen fällig. Daytrader, die nur innerhalb eines Tages handeln, vermeiden diese, haben aber dafür etwas höhere Handelsgebühren. Die Gebühren orientieren sich am EONIA Leitzins der EZB und sind aktuell sehr niedrig.

Die Ein- und Ausstiege beim Swingtrading

Dies ist der spannende Punkt. Wann sollte eine Position eröffnet oder geschlossen werden.
Zunächst einmal zum Ausstieg: Ich empfehle die Positionen nicht von Hand zu schließen mit der Ausnahme, dass große Nachrichten bevorstehen und daher zu hohe Schwankungen zu erwarten sind. Ansonsten ist es ausreichend immer eine Stop-Loss-Order platziert zu haben und diese regelmäßig an den Kursverlauf anzupassen.

Der Einstieg ist etwas komplizierter. Ich empfehle dir mit dem kostenlosen Webinar zu starten und den Trendbestätigungspunkt, der dort erklärt wird, als Einstieg zu nutzen. Alternativ kannst du dir auf YouTube das Video zu den Support- und Widerstandslinien ansehen und dich daran orientieren.
Es gibt noch unzählige weitere Möglichkeiten, aber ich empfehle dir als Einsteiger dich an diesen beiden leicht zu erkennenden Handelsszenarien zu orientieren.

Später kannst du dann diverse Indikatoren und Chartmuster ggf. ergänzen. Aber eine einfache Tradingweisheit ist:

Halte dein Trading so einfach wie möglich.

Tipps zur Umsetzung einer Swingtrading-Strategie

Abschließend noch ein paar Hinweise und Tipps aus der Praxis, wie du erfolgreich mit dem Swingtrading handeln kannst.

  • Wähle dir zunächst eine Basiszeiteinheit in der du handeln willst. Ich empfehle H1 oder größer. Abhängig von dieser Basiszeiteinheit triffst du alle weiteren Entscheidungen wie Haltezeiten der Positionen, Häufigkeit der Positionskontrolle, etc.
  • Setze die Stop-Losses in Abhängigkeit von deiner gewählten Basiszeiteinheit. Wenn du den D1 Chart handelst, dann setze den Stop-Loss entsprechend auf das letzte lokale Minima/Maxima im Tageschart.
  • Überprüfe die Positionen nicht zu oft! Das schont deine Nerven und verhindert Fehlentscheidungen. Wenn du den Tageschart handelst, reicht es, deine offenen Positionen einmal am Tag oder auch nur alle 2-3 Tage zu prüfen, solange keine besonderen Ereignisse vorliegen.
  • Für das Swingtrading sind die Nachrichten wichtig. Du solltest also regelmäßig, am besten täglich, den Wirtschaftskalender prüfen, ob marktrelevante Ereignisse vorliegen.
  • Ich empfehle Einsteigern vor großen Ereignissen wie Wahlen oder EZB-Entscheidungen zu schließen. Dort treten oftmals unnötig große Schwankungen ohne echte Bewegung auf. Das führt dazu, dass ggf. Stops ausgelöst werden, ohne das es wirklich eine Änderung der Trendrichtung beispielsweise gibt.
  • Je länger die geplante Haltezeit ist, desto geringer solltest du den Hebel wählen oder aber direkt das Basisprodukt wie eine Aktie kaufen
  • Achte auf das richtige Risikomanagement, die Stop-Setzung und dass du genug Startkapital hast, um auch Verluste auszusitzen

Fazit zum Swingtrading

Das Swingtrading ist eine gute Handelsstrategie für Einsteiger und Fortgeschrittene. Es ist etwas leichter umzusetzen als klassisches Daytrading und benötigt wesentlich weniger Zeit. Von daher ist es auch für Berufstätige gut nebenbei umsetzbar.

Swingtrading kann auch parallel zu kurzfristigeren Strategien umgesetzt werden und ist meiner Meinung nach für Einsteiger und Fortgeschrittene eine gute Strategie.

Die im Webinar vorgestellte Trendfolge-Strategie eignet sich ebenfalls gut für das Swing-Trading und sollte helfen, die richtigen Ein- und Austiegspunkte zu finden.

Nach oben scrollen